Sodbrennen durch zu viel Magensäure

Mythos Sodbrennen und Magensäure

 

Verdauungsschwäche durch Magensäuremangel

Dass Sodbrennen nur eine Folge von überschüssiger Magensäure ist, ist ein Mythos. Die Ursache von Sodbrennen ist häufig ein Mangel an Magensäure und Mangel an Verdauungssäften. Und oft auch eine Störung der Darmflora.

Die Belegzellen stellen zu wenig Magensäure her

Die Ursachen für die verminderte Bildung sind genauso vielfältig, wie die Ursachen einer verstärkten Produktion. Durch den  Mangel an Magensäure kann der Nahrungsbrei im Magen nicht vernünftig zerkleinert werden. Dadurch bleibt die Nahrung entweder sehr lange im Magen liegen oder zu viele große Bestandteile gelangen in den Darm, was beides zu Verdauungsbeschwerden, wie Bauchschmerzen und Blähungen oder Durchfall führen können.

Die Frage ist doch, warum hat jemand, der nicht genug Magensäure produziert, die gleichen Symptome von Sodbrennen? Ein Teil der Antwort ist, dass nur der Druck von Flüssigkeit, der in die Speiseröhre gelangt, Symptome verursachen kann. Das ist das eine. Die andere Sache ist, dass ein Leaky gut oder zu starke Durchlässigkeit des Darms (Hyperpermeabilität) Druck auf die Speiseröhre auslöst.

Egal wie wenig es ist, es brennt und tut weh

Die Schleimhaut der Speiseröhre ist für stark sauren Magensaft nicht ausgelegt. Und so kann auch die normal vorhanden Magensäure, wenn es einen Reflux gibt, dort Probleme verursachen. Die Speiseröhre darf nicht von Magensäure berührt werden, egal wie wenig es ist, es brennt und tut weh.

Bei manchen Menschen verursacht es ein brennendes Gefühl, Sodbrennen und bei anderen Menschen verursacht es Schmerzen in der Brust. Es fühlt sich einfach nach Druck und Schmerz an.

Warum ist Magensäure so wichtig?

Weil von der Magensäure auch die Freisetzung von Enzymen der Bauchspeicheldrüse und der Gallensäure abhängen, treten auch Beschwerden im restlichen Verdauungstrakt auf. Das schützt vor einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms und verhindern SIBO/SIFO/IMO (Fehlbesiedelungen).

Ein Mangel dieser Verdauungssäften kann einen Reflux verursachen. Durch die Fermentierung von unverdauten Nahrungsmitteln entsteht ein Druck im Magen. Völlegefühl und Schwere im Magen, ungewöhnlicher Energieverlust und Müdigkeit durch Essen, Übelkeit, Aufstoßen oder andere körperliche Reaktionen nach dem Essen sind typische Symptome.

Die Aufgaben den Magensäure

Magensäure hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen. In einem stark sauren Milieu können die meisten Bakterien nicht lange überleben, der Magen bleibt im Großen und Ganzen steril.

Eiweißverdauung. Durch das Enzym Pepsin werden unter Einfluss der Salzsäure des Magens Eiweiße aus der Nahrung gespalten. Hast du nicht genug Magensäure, fehlt das Signal zur Ausschüttung von Pepsin. Dann können die Proteine nicht ausreichend aufgespalten werden. Diese unverdauten Eiweiße „faulen“ im Darm und du bekommst Blähungen und Sodbrennen.

Kohlenhydratverdauung. Auch bei der Zerlegung von Kohlenhydraten in Zucker (Glucose), spielt deine Magensäure eine wichtige Rolle. Deine Verdauung beginnt im Mund durch das Enzym Alpha-Amylase in deinem Speichel. Beim Eintreten in den Magen wird dieses Enzym wieder gestoppt.

Vitamine und Mineralien. Ist die Aufspaltung von Nahrung durch mangelnde Säure nicht ausreichend, ist die Aufnahme von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen gehemmt. Auch die reichhaltigste und ausgewogenste Nahrung kann dich nicht davor bewahren, dass die Versorgung mit Nährstoffen viel zu kurz kommt. Die wichtigsten sind Calcium, Magnesium, Zink, Kupfer, Selen, Chrom, Mangan und Vitamin B12. Da kann auch die reichhaltigste und vitaminreichste Ernährung nichts ausgleichen.

Symptome bei Magensäuremangel

  • Keine Lust zu frühstücken
  • Verlangen nach säurehaltigen Speisen
  • Ablehnung von Fleischgerichten
  • Mundgeruch
  • Erschöpfung, Schläfrigkeit und Energiemangel nach dem Essen
  • Hautkrankheiten (Rosacea, Akne im Erwachsenenalter oder Ekzeme)

Weil der Magen zu wenig Magensäure bei der Verdauung muskulär ausgleichen muss, kann es bei üppigen Speisen zu Bauchkrämpfen kommen, wegen einer verstärkten Kontraktion der Magenmuskulatur. Hinzukommen können außerdem:

  • chronischer Durchfall oder Verstopfung
  • Reizdarm, Afterjucken, unverdaute Nahrung im Stuhl
  • schlechte Verträglichkeit von eiweißreichen Nahrungsmitteln (auch grünes Gemüse, Linsen und Nüsse
  • Vitamin B- und Eisenmangel

Ursachen oder Auslöser

  • Chronische Gastritis Typ A – bei der das Immunsystem unter anderem die Belegzellen des Magens als Feind sieht und angreift.
  • Atrophische Gastritis (Typ B) durch Helicobacter pylori.
  • Zunehmendes Lebensalter – das zusätzlich zu einer Schwächung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre beitragen
  • Zu stark basische Ernährung
  • Stress – durch die Ausschüttung des Stresshormons werden die Tätigkeiten im Verdauungstrakt heruntergefahren.
  • Langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmer (z.B. Pantoprazol, Omeprazol)
  • Einnahme von Säureblocker (Antazida) zur Neutralisierung der Magensäure
  • Ein gestörter Bewegungsablauf im Verdauungstrakt.

Wie du deine Magensäure selbst testen kannst

Natron- oder Rülpstest

Durch den Natron-Test wird eine chemische Reaktion in deinem Magen erzeugt. Das Ergebnis ist eine Kohlendioxidproduktion, die einen Rülpseffekt verursacht. Um kein falsch-negatives oder falsch-positives Ergebnis zu bekommen, führe den Test an drei aufeinander folgenden Morgen durch. Am besten morgens vor dem Essen oder Trinken.

Durchführung des Tests

  • 1/4 Teelöffel Natron in 200 ml Wasser auflösen und morgens nüchtern trinken.
  • Nun stoppe die Zeit, wie lange es dauert, bis du rülpsen musst. Wenn du nicht innerhalb von 5 Minuten Rülpsen oder Aufstoßen musst, dann deutet das auf einen Magensäuremangel hin.

Rote Bete-Test

100 ml frischen Rote Bete-Saft. Bei genügender Magensäure baut sich der Farbstoff ab. Ist der Urin oder Stuhl rötlich verfärbt, ist dies ein Hinweis auf Magensäuremangel.

Betain HCL-Test mit Verträglichkeitsgrenze

Betain HCL (Betain Hydrochlorid) ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das dafür sorgt, dass kurz nach der Einnahme der pH-Wert des Magensaftes sinkt, also der Magen sauerer wird.

Durchführung des Tests

  • Besorge Betain HCL Kapseln (600 mg) in der Apotheke oder Internet.
  • Bei deiner nächsten Hauptmahlzeit, die Proteine und Fett enthalten sollte, 1 Kapsel direkt zum Essen nehmen.
  • Du spürst nichts, auch kein Wärmegefühl und Brennen: bei der nächsten Mahlzeit auf 2 Kapseln erhöhen. Am besten so weit erhöhen, bis sich ein warmes Gefühl entwickelt.
  • Die richtige Dosierung ist dann eine Kapsel weniger. Ich empfehle, nie mehr als 4 Kapseln zu nehmen.

Sollte bereits nach 1 Kapsel brennen entstehen, liegt wahrscheinlich kein Magensäuremangel vor. Ursache für Magenbrennen kann allerdings auch ein Magengeschwür sein.

Es macht Sinn, diesen Test 2 – 3mal zu wiederholen.

Weitere klinische Möglichkeiten den Säuremangel nachzuweisen

Der Pentagastrin-Test zur Bestimmung des Salzsäuregehaltes im Magensaft. Im Prinzip läuft dieser Test wie die Magensaftentnahme ab. Zusätzlich verabreicht der Arzt hier das Hormon Pentagastrin. Es stimuliert die Magendrüsen und regt sie zu einer vermehrten Ausschüttung von Salzsäure an. Anschließend wird der Magensaft mehrmals abgesaugt. Mit Hilfe dieses Tests wird die Säuresekretion vor und nach der Stimulierung der Magendrüsen errechnet.

Die 24-Stunden-pH-Metrie ist ein Diagnoseverfahren bei Sodbrennen und Reflux. Mit ihrer Hilfe können Ärzte prüfen, ob und wie oft Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und wie lange sie dort bleibt. Hierzu führen sie eine kleine Sonde in die Speiseröhre ein, die 24 Stunden lang den pH-Wert misst.

pH-Metrie-System BRAVO

Bei diesem Verfahren wird eine Kapsel, die Messdaten über 2 Tage drahtlos an ein Empfängergerät überträgt, endoskopisch in der Speiseröhre festgemacht. Durch normale Aktivitäten wie Essen oder Trinken löst die Kapsel sich langsam von der Speiseröhrenwand und verlässt über den Verdauungstrakt auf natürlichen Weg den Körper.

Gastropanel-Test (Labor Ganzimmun)

Diese Hausmittel können die Magensäure unterstützen

Zunächst kannst du versuchen, mit Hausmitteln und Veränderungen des Lebensstil das Problem in den Griff zu bekommen.

  • Bitterstoffe durch Kräuter, Löwenzahn, Wermut, Schafgarbe, Enzian
  • Trinke regelmäßig Cranberry-Saft. Der Saft regt die Produktion deiner Magensäure an und verhindert zudem, dass der Magensäurespiegel zu schnell wieder absinkt.
  • Vorspeisen und Bittere Salate, z. B. Chicoree, Endivien, Radicchio, Wildkräuter
  • Während dem Essen weniger trinken
  • warme Speisen (vor allem beim Frühstück) bevorzugen
  • sich Zeit lassen beim Essen, gut kauen
  • abends nicht schwer essen (3 Stunden vor dem Schlafengehen nicht mehr essen)
  • Verdauungsenzyme ersetzen die Enzyme der Bauchspeicheldrüse und helfen bei der Verdauung von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten. Die Einnahme bekämpft nur die Symptome, nicht die Ursachen für einen Magensäuremangel.
  • Bauchmassagen
  • Bewusstes Entspannen und kein Stress während dem Essen

Inzwischen gibt es Labortest, die genau sagen, welche Störungen in der Magenschleimhaut vorliegen. Bei diesem Test kann auch ein Mangel an Magensäure festgestellt werden. Wie das genau funktioniert, erkläre ich dir gerne. Versäume auf keinen Fall, wenn die Beschwerden anhalten oder sich verschlimmern, dir Hilfe zu holen.

 

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Es ist ein kleines, schlaues, spiralförmiges Bakterium, das sich in die Magenschleimhaut gräbt. Da ist es geschützt und hier beginnt auch der Ärger. Es ist raffiniert und hat eine Möglichkeit gefunden, Enzyme um sich herum herzustellen, die ein basisches Milieu erzeugen. Durch seine Hülle wird er von der aggressiven Magensäure und Verdauungsenzymen nicht angegriffen. Er verkriecht sich in der Schleimhaut der Magenwand, kann dort überleben und Magengeschwüre und -Schleimhautentzündungen verursachen. Weiterlesen

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Fodmap Ernährung

FODMAP-arme Ernährung bei Reizdarm

Fodmap Ernährung

 

Wir finden nichts, Sie haben nichts.

Du hast ein Problem, wenn du nicht weißt wo die nächste Toilette ist, weil du starke Magen-Darm-Beschwerden hast. Du kannst keine engen Hosen oder Röcke tragen. Krämpfe, Durchfall, Verstopfung und Blähungen allein, zusammen oder im Wechsel. Du fühlst dich am wohlsten, wenn nichts mehr im Darm ist. Eine Darmspiegelung zu machen ist sinnvoll, um andere Erkrankungen auszuschließen. Wenn dann nichts zu sehen ist und Arzt sagt du hast nichts, bist du, sofern er mit dir nicht das weitere Vorgehen bespricht, enttäuscht. Denn du hast dir so sehr gewünscht, dass es einen Grund für deine Probleme gibt. Diagnose Reizdarm ist auch für manche Ärzte ein Reizwort. Bis auf wenige Ausnahmen, können sie dir keine Therapie anbieten, es bringt sie an ihre Grenzen.

Ist jetzt Reizdarm eine Erkrankung? Oder nur lästig?

Der Darm schlängelt sich in der Mitte deines Bauches, er transportiert und verarbeitet die Nahrung, die du für dein Leben benötigst. Er schützt dich vor Feinden und Eindringlingen. Er hat auch ein sehr feines Nervenkostüm und hat beste Kontakte zu deinem Gehirn. Er ist ein sehr sensibler Zeitgenosse, leicht zu irritieren und kann sehr unangenehm werden. Inzwischen ist das Reizdarmsyndrom eine anerkannte Krankheit und es ist eine funktionelle Erkrankung.

Störsignale aus der unteren Etage

Solange das alles ohne Probleme funktioniert, findest du es für selbstverständlich. Und lebst in besten Einvernehmen mit deinem Darm. Jetzt wird er bockig und du hast grummeln, Blähungen und Bauchschmerzen. Er überrascht dich mit Durchfällen oder bläst sich auf wie ein Luftballon. Die Geräusche aus deinem Bauch erinnern dich an einen kleinen Wasserfall. Sie sind dir peinlich und hoffst, beim nächsten Meeting benimmt sich dein Darm. Konzerte, Kino und Veranstaltungen magst du nur besuchen, wenn du einen Platz ergatterst der nahe dem Ausgang ist. Für alle Fälle.

Der Darm übernimmt die Regie in deinem Leben.

Darmbeschwerden sind ein schwieriges oder peinliches Thema und du ziehst dich zurück. Wem magst du schon erzählen, dass du vor Völlegefühl nicht sitzen kannst, deine Kleidung dich einengt. Während deine Freunde und Familie feiern, ziehst du dich zurück und bleibst mit der Wärmflasche auf deinem Sofa. Reizdarm macht einsam. Du bist nicht allein, ca. jeder 7. soll weltweit betroffen sein und Frauen häufiger als Männer.

Dein Bauchhirn – das enterische Nervensystem

Der Darm ist ein sehr komplexes Organ und die Forschung steht am Anfang der Forschung. 70 % deines Immunsystems wurzeln im Darm. Würde man deinen Darm auseinanderfalten entsteht eine Fläche von 30 – 40 m. Darin eingefaltet ist ein feines, sensibles Nervensystem. 100 Millionen Neuronen. Sie bilden das enterische Nervensystem, das Bauchhirn. Sie produzieren Botenstoffe, die unsere Stimmung beeinflussen.

Fake News vom Darm an das Gehirn

Kopf- und Bauchhirn stehen im ständigen Kontakt. 90 Prozent der Informationen werden vom Darm in Richtung Gehirn geschickt, 10 % gehen in die andere Richtung. Dein enterisches Nervensystem steuert deine Verdauungsvorgänge. Vor allem die Darmbewegungen. Als Informations-Highway gilt der Vagusnerv, der vom Darm in den Kopf geht.  Und wenn dein Darm sich aufs Nörgeln verlegt hat, gibt es Probleme. Ganz normale Reize aus dem Darm können im Gehirn als Schmerzen ankommen.

Bei vielen Betroffenen war ein Darminfekt oder eine Antibiotikabehandlung der Auslöser. Man erklärt sich das so, dass durch den Eingriff in die Darmflora sie nachhaltig verändert wird. Die bisherige Harmonie der Darmgemeinschaft wird gestört. Das allein ist aber nicht der einzige Grund. Bei Sensiblen oder Ängstlichen, erhöht sich die Möglichkeit einen Reizdarm zu entwickeln. Vor allem extreme Gefühle wie Trauer oder Angst lösen Veränderungen der Muskelbewegungen im Magen-Darm-Trakt aus und beeinflussen die Produktion von Speichel sowie Magensaft. Das äußert sich dann beispielsweise durch plötzlichen Toilettendrang mit dünnflüssigem Stuhl. In anderen Fällen wiederum kann die Verdauung aus emotionalen Gründen ins Stocken geraten.

Ein Weg der Linderung führt über die Ernährung

Egal was du isst, du verträgst nichts. Du weißt nicht mehr, was du überhaupt noch essen sollst. Unverträglichkeiten werden oft überschätzt und nur 1 % haben tatsächlich Allergien. Eine Möglichkeit zur Linderung kann die FODMAP-arme Ernährung sein.

FODMAPS steht für gärungsfreundliche Nahrungsmittel, die für Unruhe in deinem Darm sorgen. Die stören bei Gesunden wie Reizdarmbetroffenen. FODMAPS ist die Abkürzung für fermentierbare Oligosaccharid, Disaccharide, Monosaccharide and Polyole. Das sind Zuckerarten und Zuckeralkohole, die nicht vom Dünndarm aufgenommen werden und in den Dickdarm gelangen. Der freut sich, wenn die ganzen FODMAPS ankommen und futtert sie auf. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte der Bakterien, das sind Gase und reizende Flüssigkeiten. Bei Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen oder -krämpfen oder bei Intoleranzen lindert die FODMAP-arme Ernährung die Symptome.

Welche FODMAPs deinen Darm ärgern und wie stark, ist individuell sehr unterschiedlich. Eine strikt FODMAP-arme Ernährung solltest du nur so lange einhalten, bis sich deine Beschwerden gebessert haben – jedoch max. 8 Wochen. Sie ist definitiv nicht für eine Dauerernährung geeignet. Dann zunächst nur Lebensmittel mit einem spezifischen FODMAP (z.B. Lactose) in steigender Menge wieder einführen, um die individuelle Verträglichkeit auszutesten. So mit allen weiteren FODMAP-Gruppen verfahren. FODMAPS haben einen positiven Effekt auf das Mikrobiom. Du solltest nur lange die meiden, die wirklich Beschwerden machen.

FODMAP-Liste 

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Basenfasten und Entgiften – Ein Großputz für den Körper

Zu viel Zucker und tierisches Eiweiß führen auf Dauer zu einer Übersäuerung des Körpers. Dieses saure Milieu fördert Entzündungsprozesse. Ein ausgeglichener Säure-Basenhaushalt spielt für den Körper eine große Rolle, biochemische Vorgänge laufen nur dann störungsfrei, wenn das Verhältnis von Säuren und Basen stimmen. Weiterlesen

Magensäure – Feind oder Freund?

Es brennt schmerzhaft in deiner Speiseröhre. Du hast Druckgefühl im Magenbereich oder Magenschmerzen. Ein frühes Sättigungsgefühl, Blähungen und Völlegefühl begleiten dich oft. Du hast vielleicht Heiserkeit, Husten und Halsschmerzen. Manchmal ist dir übel und es belastet dich der Brechreiz. Du musst immer wieder aufstoßen. Sie ist nützlich und kann schmerzhaft sein – die Magensäure. Vor allem wenn sie zu viel, zu wenig  und am falschen Ort ist. Die Symptome von zu viel oder zu wenig sind ähnlich und schwierig zu unterscheiden.   Weiterlesen