3 Fragen, die du dir stellen solltest, wenn du Nahrungsergänzungsmittel nehmen willst

Du ernährst dich gerade nicht optimal. Kämpfst zum x-ten mal mit Infekten. Du fühlst dich ständig müde, deine Haut ist gereizt, deine Haare sind struppig. Du hast öfters Kopfschmerzen und deine Stimmung ist auch im Keller.  Das alles kann auch auf einen Vitamin- und Mineralstoffmangel hinweisen. Du überlegst mal was Unterstützendes zu nehmen. 

Nur – was? Vitamine? Mineralien? Spurenelemente? Oder von allem etwas? Jeder 3. Deutsche soll zu Nahrungsergänzungsmittel greifen.  172 Millionen Mittel sind 2017 verkauft worden. Das ist ein Milliarden-Geschäft. Was brauchst du wirklich?

Überlege Dir dazu

1. Warum will ich das Mittel einnehmen?

Ich ernähre mich nicht richtig

Du kommst spät nachhause und greifst lieber zur TK-Pizza. Du hast keine Lust zum Kochen und weißt gar nicht, was und wie zubereiten. Dir fehlt das Wissen. Der Griff zur Fertignahrung ist viel praktischer. Die enthält viel Zusatzstoffe und oft versteckte Zucker. Du isst unachtsam, ganz nebenbei. Wenn du Stress und Ärger hast, zieht dich Schokolade und Co magisch an. Du greifst zu wenig nach Obst, Gemüse und frischen Salaten. Zu viele Kohlenhydrate führen zu überschüssigen Pfunde. Du isst zu viel und hast schon mehrfach Diäten hinter dir.

Ich esse vegan

Vegan bedeutet nicht unbedingt gesund. Die Vielfalt von qualitativ hochwertigen, frischen Nahrungsmitteln ist sehr wichtig. Im Wesentlichen sind sich alle einig, dass auf Calcium, Jod, Eisen, Vitamin B2, Vitamin   D und natürlich Vitamin B12 geachtet werden sollte. Außerdem auf Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren.

Ich bin schwanger

Du hast einen erhöhten Bedarf an Folsäure, Vitamin A, D, Jod, Eisen und omega-3-Fettsäuren.

Ich habe Stress

Zum einen verändert Stress das Essverhalten und du weißt, dass ein erhöhter Bedarf besteht. Stress blockiert dein Verdauungssystem. Deine Nerven liegen blank. Liegt ein akuter und langanhaltender Vitaminmangel vor, können Zellen, Gewebe, Organe und Stoffwechsel nicht mehr richtig funktionieren. 

Nerven und Gehirn verbrauchen viel B-Vitamine. Stress schwächt das Immunsystem und zur Unterstützung benötigst du mehr Vitamin C und Zink.

Ich gehöre zu den SeniorenInnen

Du isst zu wenig frische und abwechslungsreiche Kost. Mit zunehmenden Alter werden Vitamine schlechter resorbiert. Der Bedarf an Vitamin A, B12, D, E und Folsäure erhöht sich. Du nimmst mehrere Medikamente ein und die erschweren die Aufnahme und Verarbeitung von Vitaminen und Mineralstoffen. Für deine Gelenke benötigst du mehr Vitamin D und Magnesium. Je älter du bist, je mehr sinkt die vitaminähnliche Substanz Coenzym Q10 und ohne diese Substanz kommt der Sauerstoff nicht in die Zelle.

Ich nehme Medikamente

Entwässerungsmittel – Durch die stärkere Wasserausscheidung entsteht ein Verlust an Magnesium, Kalium und Zink.

Schmerzmittel – verringern die Aufnahme von Vitamin C. In höheren Mengen eingenommen, können sie die Leberzellen schädigen und damit einen Mangel an Vitamin B1 und Niacin bewirken.

Cholesterinsenker – Sie bremsen die Produktion von Cholesterin in der Leber. Dadurch wird auch weniger Coenzym Q 10 hergestellt. Das ist aber wichtig für die Energieversorgung des Herzens.  

Blutzuckersenker – erniedrigen Vitamin B6, B12 und Folsäure  

Cortison – geringere Aufnahme von Calcium, es verschlechtert die Versorgung mit Vitamin C und B6, die für die Produktion von Kollagen unerlässlich sind.  Somit verliert der Knochen Calcium.

Hormone – die Pille beschleunigt den Stoffwechsel der Vitamine B6 und B2 und beeinträchtigt die Aufnahme von Folsäure.

Magensäureblocker – Es gibt verschiedene Hinweise, dass die langfristige Einnahme von Säureblockern zu einem Mangel an verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen führt. Vor allem Vitamin B12, dann noch Vitamin C und die Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Eisen. So verursacht ein Mangel an Vitamin B12 und Calciummangel Osteoporose.

Ich bin oder war krank

 Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes werden Vitamine nicht mehr ausreichend über die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Das geschieht z. B. bei Morbus Crohn, Colitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Leaky Gut. Nach operativen Veränderungen des Magen- oder Darmtraktes.

Ebenso Stoffwechselstörungen durch Leber- oder Nierenerkrankungen. Du hast einen oder mehrere Infekte gehabt und eventuell auch Antibiotika eingenommen.

 

2. Welche anderen Möglichkeiten außer Nahrungsergänzungsmittel gibt es, meine Gesundheit zu fördern?

Verwende viel frische bio-Lebensmittel am besten vom Bauern.

Nach Möglichkeit sollte Obst und Gemüse sowohl regional, als auch saisonal eingekauft werden. Damit sind die Lebensmittel zum einen keinen langen Transportwegen ausgesetzt. Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Obst oder Gemüse nicht in Gewächshäusern, sondern im Freiland angebaut worden ist. Somit sind noch deutlich mehr wichtige Vitamin darin und der Vitaminmangel wird unwahrscheinlicher. Auch ist es sinnvoll, nur so viel einzukaufen, wie man tatsächlich gerade braucht. Liegt das Obst und Gemüse zu lange herum, verliert es an Vitaminen.

Versuche, deinen Stress abzubauen oder zu reduzieren. Bewege dich in der frischen Luft. Fange wieder mit deinem Lieblingssport an. Versuche einen guten Schlafrhythmus zu finden. Ein paar Minuten täglich bewusstes Atmen, Meditation oder andere Entspannungsübungen mindern dein Stresslevel. Fang mit kleinen Schritten an.

Achte auf deine Darmgesundheit, dein Darm muss in der Lage sein, die Vitamine aufzunehmen. Hast du oft Blähungen oder Völlegefühl? Wie sieht es mit deiner Verdauung überhaupt aus? Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel können Anzeichen dafür sein, dass deine Darmflora gestört ist.

 

 3. Habe ich überhaupt einen Mangel?

Um einen klaren Aufschluss zu bekommen, solltest du eine Blutuntersuchung machen lassen. Dann kannst du ganz gezielt die notwendigen Mikronährstoffe auffüllen.

Eine Vollblutanalyse untersucht sämtliche Bestandteile des Blutes. Nicht nur das Serum (Blutwasser), wie bei den üblichen Blutuntersuchungen. Die Vollblutanalyse (Vollblutspektralanalyse) ist interessant, weil Mineralstoffe Kalium, Eisen, Zink, Magnesium oder Selen vorrangig im Inneren der Blutzellen angesiedelt sind.

Das sind vielleicht erstmal Kosten für dich. Nahrungsergänzungsmittel kosten auch ganz schnell eine Menge. Weißt Du was fehlt, kannst Du ganz gezielt die richtigen Produkte einsetzen.

Was kannst Du jetzt tun?

Grundsätzlich macht es Sinn, deinen Fokus auf Veränderung hin zum gesunden Verhalten zu richten. Versuche deine Ernährung auf etwas mehr frische und gesunde Kost auszudehnen. Ein roter Paprika z.B. deckt deinen Tagesbedarf an Vitamin C, eine Karotte das Vitamin A. Drei Paranüsse reichen aus, um  deinen Selen-Bedarf zu decken. Du siehst, es müssen oft nicht so große Mengen sein. Vielfalt und Qualität ist wichtig.

Zusätzlich kannst du für einen begrenzten Zeitraum zu einem kombinierten Vitamin-Mineralstoffpräparat greifen. Bei der Einnahme spürst du, ob es dir damit besser geht.

Isst du vegan, macht es durchaus Sinn, dein Blut auf Vitamin-B zu testen. Bei einem Mangel solltest du es zuführen. Bei einer Schwangerschaft kontrollieren und verordnen die Ärzte die passenden Präparate.

Nimmst du regelmäßig Medikamente ein, wie oben beschrieben, lass am besten ein Bluttest durchführen, ob ein Mangel besteht. Deine Messergebnisse sollten nicht nur an der unteren Grenze sich bewegen. Mittlere Werte sollten mindestens vorhanden sein.

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